Leben auf dem Lande

Transformation des Agrarbereichs der ehemaligen DDR – Was hat das mit den Dörfern und Menschen gemacht?

Geschäftsbericht der GGLF – Berichtszeitraum 1989 – 1992

2.2       Land­wirt­schaft in den neu­en Bundesländern

Mit der Ein­füh­rung der Wirt­schafts- und Wäh­rungs­uni­on zum 1.7. 1990 war die auf ein ande­res agrar­po­li­ti­sches Ziel­sys­tem (Ertrags­ma­xi­mie­rung zur Erhö­hung des Selbst­ver­sor­gungs­gra­des, Ein­kom­men­spa­ri­tät, nied­ri­ge Nah­rungs­mit­tel­prei­se) aus­ge­rich­tet und auf ein prin­zi­pi­ell ande­res Regle­men­ta­ri­um der Markt­re­gu­lie­rung (zen­tra­le Pla­nung, Ver­trags­pro­duk­ti­on, hohe Erzeu­ger­prei­se, staat­lich sub­ven­tio­nier­te Ver­brau­cher­prei­se) unter­wor­fe­ne Land- und Ernäh­rungs­wirt­schaft in der DDR voll dem Wett­be­werb mit der­je­ni­gen in der Bun­des­re­pu­blik und der EG aus­ge­setzt wor­den, ohne daß dem EG-Markt­ord­nungs­sys­tem ent­spre­chen­de Schutz­maß­nah­men ein­ge­führt wurden.

Quel­le: Geschäfts­be­richt der GGLF1989-1992; Sei­te 114

 

Der knap­pe Arti­kel aus dem Geschäfts­be­richt der GGLF zeigt kurz und bün­dig auf, wel­che unter­schied­li­chen Land­wirt­schaft­li­chen Sys­te­me 1990 auf­ein­an­der­prall­ten und wie das ost­deut­sche Sys­tem inner­halb kür­zes­ter Zeit durch das west­deut­sche ersetzt wer­den musste.

Wobei die Wirt­schafts- und Wäh­rungs­uni­on (01.07.1990) und Geset­ze (Treu­hand­ge­setz / 01.07.1990; Landwirtschaftsanpassungsgesetz/ 29.06.1990), etc.  die die Trans­for­ma­ti­on der Eigen­tums­ver­hält­nis­se der land­wirt­schaft­li­chen Betrie­be (VEG und LPGen) neu regel­ten, bzw. an die bun­des­deut­schen und euro­päi­schen Gege­ben­hei­ten anpass­ten nur die eine recht nüch­ter­ne Sei­te der Ver­ei­ni­gung im Bereich Land­wirt­schaft ist.

Die ande­re Sei­te betrifft die Aus­wir­kun­gen auf und Kon­se­quen­zen für die länd­li­chen Räu­me und Dör­fer und vor allem die Men­schen, die in ihnen leben und arbei­ten. Was pas­sier­te mit ihnen und ihren Betrie­ben, wie sehen sie die dama­li­gen Pro­zes­se heu­te, cir­ca 30 Jah­ren spä­ter. In meh­re­ren kur­zen Inter­views erzäh­len Zeit­zeu­gen aus Sach­sen-Anhalt wie es ihnen, vor allem in Bezug auf ihren Arbeits­platz ergan­gen ist.

In einem wei­te­ren, umfas­sen­den Bei­trag wird auf die sehr eigen­stän­di­ge Rol­le der Frau­en in der DDR-Land­wirt­schaft ein­ge­gan­gen und wie sich die Situa­ti­on nach dem Sys­tem­wech­sel dar­stell­te. In drei Zeitabschnitten

  • Frau­en in der Land­wirt­schaft der DDR
  • Wen­de­zeit 1990 – 1993
  • Neu­ori­en­tie­run­gen 1990 – 200

wird ein­ge­hend dar­über berich­tet wel­che Rol­le die Frau­en in den Betrie­ben, den Dör­fern und Fami­li­en im länd­li­chen Raum zu DDR-Zei­ten hat­ten und wel­che Mög­lich­kei­ten ihnen offen­stan­den. Im wei­te­ren Abschnitt wird auf­ge­zeigt was der Sys­tem­wech­sel nach 1990 alles mit sich brach­te und wie es den Frau­en unter den völ­lig ver­än­der­ten gesell­schafts­po­li­ti­schen Gege­ben­hei­ten dabei erging, wie sich ihre Situa­ti­on und Rol­le zumeist völ­lig ver­än­der­te. Im drit­ten Abschnitt wer­den eini­ge Bei­spie­le von ergrif­fe­nen Chan­cen und Schwie­rig­kei­ten dabei dargestellt.